Wenn sich in einem Pfälzer Dorf vier oder fünf Landmaschinen-Enthusiasten zusammenfinden, gründen sie erst mal einen Verein. Organisatorisch derart ausgestattet, besuchen sie dann an den Sommerwochenenden die verfreundeten Gemeinden im Umfeld ihrer Gemarkung; "Traktortreffen" nennen sich diese Fußballplatz-Volksfeste, und sind sich allesamt auffallend ähnlich: Ordentlich aufgereiht stehen die Maschinen zwischen Tor und Tor, als ob sie ihren aufwühlenden Charakter verschleiern müssten.
Ich mag diese Treffen. Schon weil man auch mit einem Trabant 1.1 willkommen ist, und für die Teilnahme sogar noch ein Geschenk bekommt – aber das ist eine andere Geschichte. Ich mag sie vor allem deshalb, weil hochglänzende Glühkopf-Lanz unbedingt einen Gegenpol brauchen, der "Patina" heißt.
Wie sehr sich Landmaschinen-Patina aber von Pkw-Gebrauchsspuren unterscheiden kann (und darf), zeigt dieser Deutz F1 M414, den ich auf dem diesjährigen Treffen der Oldtimerfreunde Dannstadt-Schauernheim entdeckt habe: Technisch fit, optisch gründlich eingewachst.
Warum hätte man den Deutz auch lackieren sollen? Vom Sommerwind geformt und von der Sonne gezeichnet, hat er wahrscheinlich jahrzehntelang draußen geparkt und – ähem – geackert. Den Sitz umhüllt ein Kartoffelsack, damit sich Bauer Alois beim Umhertuckern nicht den Allerwertesten versengt: Die Pfälzer Sonne schien schon immer wärmer vom Himmel als ihre Kollegin in der Lüneburger Heide.